In welcher Situation will ich eigentlich vorbereitet sein? Was will ich eigentlich immer dabei haben?
Man kann sich nicht aussuchen, wann ein Notfall oder ein Krisenfall eintreten wird. Vor allem ist der Zeitpunkt nicht planbar. Was allerdings planbar ist, sind Dinge die man immer dabei haben kann, um im Fall des Falles ausgerüstet zu sein. In der Fachsprache wird hier auch oft vom Every Day Carry (EDC) gesprochen, also den Gegenständen, die man ständig mitführt und die in alltäglichen oder auch außergewöhnlichen Situationen hilfreich sind. Diese Gegenstände sollten normalerweise wenig Platz wegnehmen und in jede (kleine) Tasche passen. Grundsätzlich habe ich bei allen Unternehmen, Spaziergängen oder auch nur am Weg ins Büro, die folgenden Dinge mit.
Meine wichtigsten Every Day Carry Gegenstände:
- Rettungsdecke: Nicht nur für den medizinischen Notfall super, sondern was vielleicht die wenigsten Menschen wissen, ein richtiges Allround Talent! Eine Rettungsdecke bietet Sonnenschutz, schützt vor Kälte und Nässe, kann durch ihre kompakte Größe überall eingesteckt werden und kann durch ihre Größe sogar als provisorisches Zelt eingesetzt werden! Wir haben in allen Rucksäcken, Büro- und Handtaschen sowie in allen Autos und Kinderwägen, DIESE Rettungsdecken verstaut.
- Taschenmesser oder Multitool: Das Taschenmesser ist der kleine Allrounder unter den Werkzeugen. Nicht nur auf Wanderungen oder beim Camping kommt es bei mir zum Einsatz, sondern auch im Alltag ist es ein treuer Begleiter. Egal ob beim Kinderwagen eine Schraube schnell fixiert werden muss, ein Apfel bei der Jause aufgeschnitten wird oder mit den Kids im Wald ein Wanderstock geschnitzt wird. In den letzten Jahren sind Taschenmesser oftmals durch verschiedene Multifunktionstools in Vergessenheit geraten, jedoch erfreuen sie sich aktuell wieder einer großen Beliebtheit. Ich habe ein klassisches, kleines Schweizer Taschenmesser von Victorinox, das alle Grundfunktionen bietet. Einerseits habe ich das immer in der Hosentasche dabei und auch in allen Autos und Rucksäcken gibt es eines.
- Trinkflasche: Nicht nur für den Notfall haben wir immer eine Trinkflasche dabei. Bei 3 Kindern, hat immer jemand Durst. Wir haben eine Vielzahl an Flaschen, manchmal ist es auch einfach nur eine wiederverwendete PET Flasche. Allerdings solltet ihr darauf achten, wenn ihr eine PET Flasche wiederverwendet, dass diese immer gut ausgespült ist, um Bakterienbildung zu vermeiden. Wir haben in den Autos überall eine Reserve Wasserflasche mit stillem Wasser verstaut. Am liebsten sind uns Flaschen, die auslaufsicher sind, denn es gibt nicht´s Blöderes als ein nasses Kind oder eine nasse Tasche, nur weil die Flasche undicht war. Einerseits kommen da bei uns die Flaschen von Sistema zum Einsatz; vor allem die Varianten mit Strohhalm sind bei unseren Kids sehr beliebt. Sie sind dicht, schnell zu befüllen und reinigen und es gibt eine kleine und eine große Variante. Wie ihr schon wisst, ist mir Multifunktionalität wichtig, daher habe ich für meinen Alltag auch eine Edelstahltrinkflasche, die nicht nur kratzfest und auslaufsicher ist, sondern auch bei Bedarf ins Feuer gestellt werden kann, um Wasser zu erhitzen. Hier nutze ich DIESES Modell. In meinem Notfallrucksack, habe ich dann die Premium Variante an Multifunktionalität – eine Wasserflasche mit integriertem Trinkwasserfilter. Damit kann ich im Krisenfall Wasser überall, schnell und einfach aufbereiten. Somit habe ich gleich ein Notfallset dabei. Bei mir kommt die GRAYL Flasche mit knapp 500Ml zum Einsatz.
- Taschenlampe: Vor allem im Alltag ist immer meine Mini Taschenlampe mit dabei. Diese ist bei mir am Schlüsselbund befestigt und somit immer griffbereit. Auch in unseren Alltagsrucksäcken für Kindergarten und Arbeit, ist immer eine griffbereit verstaut. In den Autos und im Kinderwagen haben wir eine normale, kleine Taschenlampe dabei. In meinem Notfallrucksack ist dann noch eine Kurbellampe eingepackt, die komplett ohne Batterie und Strom auskommt. Weitere Informationen über die verschiedenen Taschenlampen findet ihr auch HIER unter Orientierungsbeleuchtung.
- Müsliriegel: Egal ob für den kleinen Snack Hunger zwischendurch, oder sogar als Mahlzeitersatz kommen bei uns Müslieriegel zum Einsatz. Als Mama oder Papa (oder Oma, Opa, Onkel,…) weiß man, wenn die Kinder hungrig werden, heißt es schnell sein, damit die Stimmung nicht kippt. Deshalb haben wir an allen möglichen (und teils unmöglichen) Orten einen Müsliriegel Vorrat. Egal ob im Rucksack, in allen Handtaschen, im Auto, im Kinderwagen, in der Wickeltasche, in der Schwimmtasche, …. überall lassen sich die kleinen Energielieferanten finden. Ja, man sollte sich erinnern wo welche sind, um das Ablaufdatum nicht zu übersehen, allerdings muss ich gestehen, dass wir nie in der Verlegenheit kommen, denn die sind meist zu schnell wieder aufgefuttert.
- Feuerzeug: Als Nicht-Raucher ist es nicht selbstverständlich eine Feuerquelle dabei zu haben. Daher habe ich immer ein Feuerzeug eingesteckt. Hier reichen schon die günstigen BIC Feuerzeuge, die es in den gängigen Supermärkten zu kaufen gibt. Man sollte lediglich darauf achten, dass das Feuerzeug einen Zündstein hat, also nicht elektrisch ist (die Varianten die klicken). Dann kann das Feuerzeug im Notfall auch ohne Gas, als Zündhilfe verwendet werden.
Dies wäre die einfachste Form der Every Day Carry Gegenstände, die überall Platz finden.
Was ist, wenn ich gerade im Auto unterwegs bin, wenn eine Krise eintritt?
Wenn man beim Eintreten eines Krisenfalles nicht im Eigenheim ist, sondern etwa in der Arbeit, sollte man im Auto gewisse Sachen parat haben. Einerseits bin ich dann im Auto selbst versorgt, andererseits kann ich dort einen fertig gepackten Rucksack lagern, der im Bedarfsfall einfach mitgenommen werden kann. Im Falle eines Stromausfalles kann es sein, dass der Verkehr zum Erliegen kommt, so wird einem eventuell nur noch der Fußmarsch Richtung Heimat übrig bleiben. Da Gewicht im Alltag kaum eine Rolle spielt, kann man hier für mehrere Eventualitäten vorsorgen. Ich habe für den Notfall einen zusammengefalteten kleinen Rucksack im Auto liegen, der kompakt im Kofferraum verstaut ist. Die restlichen Dinge, sind alle in diversen gut zugänglichen Seitentaschen oder Staufächern verteilt und werden im Notfall, schnell umgepackt. Das spart Platz im Auto.
- Schutz vor Witterung: Rettungsdecke, Regen/Wind Jacke oder Poncho + wärmende Schicht(je nach Jahreszeit)
- Schuhe: je nach Arbeitsplatz, hat man vielleicht keine bequemen Sportschuhe an. Daher sind bequeme Schuhe ein Muss.
- Wasser: ca. 1 L pro 10km im Sommer, (in einer Kühltasche wird das Wasser nicht so heiß)
- Essen: Snacks, Müsliriegel, Proteinriegel
- Feuer: auch wenn nicht gewünscht, aber wenn der Weg sehr weit ist und sich die Startzeit schon gegen Ende des Tages neigt, ist es gut ein Feuerzeug und ein Tampon als Feuerstarter dabei zu haben
- Licht: Taschenlampe oder Stirnlampe, Rettungsdecke als Signalgeber
- Zusätzlich: Decken, Dosenessen, Landkarte, Startkabel, Ladegerät/Kabel,
- ev. sogar ein Tretroller, dieser kann im urbanen Umfeld die Geschwindigkeit enorm erhöhen.
Was ist, wenn ich gerade im öffentlichen Verkehr unterwegs bin, wenn eine Krisensituation eintritt?
Bei großen Krisensituationen wird der öffentliche Verkehr nicht mehr wie gewohnt funktionieren. Auch hier wird einem nur noch der Fußantrieb bleiben. Das Gewicht des Rucksacks ist auch hier sehr wichtig, da man den Rucksack oder die Tasche (auch eine Bauchtasche möglich) immer am Körper trägt. Der Rucksack sollte bequem, aber nicht nach Militär aussehen, da dies zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Information zur Wahl des richtigen Rucksacks findest du auch HIER, unter Notfallrucksack
- Schutz: Rettungsdecke, leichte Regenjacke oder Einwegponcho
- Wasser: mind. 1/2 L
- Essen: Müsliriegel
- Feuer: Feuerzeug, Tampon (Feuerstarter)
- Licht: kleine Taschenlampe/ Stirnlampe
Was ist, wenn ich gerade zu Hause bin und schnell den Wohnort verlassen muss:
Im Urbanen, dicht bewohnten Umfeld, könnte die Situation eintreten, dass man schnell die Flucht ergreifen möchte. Wenn man nicht von großen Krisen ausgeht, aber doch ein wenig vorbereitet sein will, ist ein gut gepackter Notfallrucksack Gold wert! Generell kann ein Notfallrucksack für verschiedene Dinge zum Einsatz kommen wie einen kurzfristigen Notfall oder auch einen länger andauernden Notfall, wie ein Lawinenabgang. Detaillierte Informationen was in einen richtigen Notfallrucksack gepackt werden sollte, wo er gelagert wird und wie ihr ihn packen könnt, findet ihr HIER unter Notfallrucksack.
Generell solltest du die folgenden Dinge dabei haben:
- Schutz: Tarp oder Zelt, Schlafsack, Unterlage, Regenschutz, wärmende Kleidung, Rettungsdecke
- Wasser: 1,5 – 2L, Wenn keine sicheren Wasserquellen am Fluchtweg bekannt, dann ein Wasserfilter,
- Essen: Notration, Riegel, Dosen oder MRE, Combat Ration, Gaskocher oder Hobo Kocher
- Feuer: Feuerzeug, Feuerstahl, Anzündhilfe
- Licht: Stirnlampe, Taschenlampe, Signalpfeife, Signaltuch, Ersatzbatterien, Powerbank
- Zusätzlich: Dokumente, Ausweise, Wertgegenstände, Geld
Hast du Fragen oder Anregungen zu den verschiedenen Situationen? Dann freue ich mich über deine Nachricht!
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