Oder warum es in unserem Haus immer mehr Funktionswäsche aus diesen beiden Zauberstoffen gibt!
Wer sich viel bewegt schwitzt, vor allem bei Kindern merkt man das, wenn man abends das Gewand auszieht und speziell die Socken oft komplett durchgeschwitzt sind. Auch bei Wanderungen oder Bergtouren haben wir oft das Problem, dass nicht nur die Kinder mit der klassischen Polyester Funktionswäsche teils extrem schwitzen. Im Winter haben wir oft das gegenteilige Problem, dass die Skiunterwäsche oft entweder zu kalt ist, oder eben die Kinder (und auch wir) extrem schwitzen.
Oftmals geht es mir so, dass wir bei Outdoor Aktivitäten Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, die meist die klassische Funktionssportwäsche nicht mitmacht. Wer kennt das nicht, die Kids sausen los, man ist mitten in der Action dabei und kommt in Schwitzen. Plötzlich bricht die große Hungersnot aus und die Kinder sitzen (zumindest kurzfristig) und jausnen und man selber steht still und es wird kühl. Momentan schlafen die Twins noch über Mittag dh bei längeren Touren brauchen sie auch ihre Ruhe und das sind meist die Momente, wo der Körper dann recht schnell auskühlt, vor allem in den kalten Wintermonaten.
Somit habe ich mich auf die Suche gemacht, um dieses Problem zu lösen und bin dabei auf Alpaka- und Merinowolle gestossen. Ich sage euch; Alpaka- und Merinowolle, nie mehr ohne! Funktionswäsche aus Merino gibt es bereits länger am Markt und vor allem (Extrem) Sportler nutzen dieses Material seit langem. Auch im Bergsportbereich gibt es seit einiger Zeit eine Vielzahl an Ausrüstungsgegenständen, die mit Merinowolle arbeiten.
Alpaka – auch das Gold der Anden
Auf Alpakawolle und deren Vorteile, bin ich durch Zufall gestoßen. Wir haben bei den Großeltern in nächster Umgebung einen Alpaka Hof, der 60 Alpakas beheimatet. (Falls ihr mal einen Ausflug machen wollt – der Hof heißt Hochschwabalpakas). Für die Kinder ist es immer ein rießiges Abenteuer, diese tollen, ungewöhnlichen Tiere zu besuchen. Im Zuge eines unserer Besuche, sind wir mit der Besitzerin ins Gespräch gekommen und sie hat uns einiges über die Tiere erzählt. Unsere große Maus ist sehr wissbegierig und wollte natürlich alles über die Tiere erfahren.
Alpakas sind eigentlich in den Anden, Südamerikas zuhause. Da es dort sehr kalte Winter gibt, sind die Tiere perfekt an die kalten Höhenlagen angepasst und haben es geschafft ihr Fell entsprechend anzupassen. Durch das harsche Klima ist die Alpakawolle deutlich reißfester als zb Schafwolle und dadurch extrem strapazierfähig und langlebig. Gleichzeitig sind Alpakahaare sehr feinfaserig, wodurch sie einerseits sehr leicht ist und gleichzeitig sehr wärme-isolierend ist. Die Fasern sind innen hohl, wodurch sie Wärme gut isolieren und auch die eigene Körpertemperatur gut speichern können.
Die große Entdeckerin durfte auch ein Alpaka streicheln und hat sofort festgestellt, dass das Fell extrem flauschig ist und trotz der scheinbaren “Locken” überhaupt nicht verfilzt ist. Im Anschluss zeigte uns die Besitzerin ihren kleinen Hofladen und dort haben wir uns dann “ausgetobt”. Aktuell wohnen bei uns Alpakasocken für die ganze Familie, diese sind nicht nur bei Wanderungen oder Winter-Spaziergängen im Einsatz, sondern werden speziell von den Mädls im Haus als wärmende Schlafsocken im Winter genutzt. Zusätzlich haben wir Eltern Stirnbänder und Hauben aus Alpakawolle – ohne diesen Kopfbedeckungen gehen wir im Winter eigentlich nicht mehr aus dem Haus. Kein Kratzen, kein Schwitzen und vor allem super flauschig! Ich habe mir bei unserem letzten Besuch dort auch noch T-shirts gegönnt – der Tragekomfort ist genial! Egal ob im Alltag oder bei sportlichen Aktivitäten, das Shirt ist angenehm zu tragen, riecht nicht und schaut trotzdem schick aus!
Die Vorteile von Alpaka Wolle
- Leicht
- Wärme-isolierend
- Nimmt Wasser auf, verringert Schweißbildung
- Weist Wärme von Außen ab und bietet UV Schutz
- Hält Wärme von Innen, somit ideal für den Winter
- Geruchshemmend und antibakteriell
- Angenehmes Tragegefühl, kratzt nicht und bleibt lange flauschig
- Gut geeignet für Allergiker
Aber ja, all diese Vorzüge haben ihren Preis, weshalb Produkt aus Alpakawolle noch nicht im Mainstream Outdoor Markt angekommen sind. Eine gute Alternative bietet Merinowollen, die bereits seit längerem im Outdoor Segment zum Einsatz kommt.
Merino Wolle
Merinowolle kommt vom Merinoschaf, das hauptsächlich in Australien, Neuseeland, Südamerika und Südafrika beheimatet ist. Die Wolle hat ähnliche Eigenschaften wie Alpakawolle und verbindet höchsten Komfort mit tollen Eigenschaften, die im Alltag, sowie bei sportlichen Aktivitäten hilft. Das Fell vom Merinoschaf ist aus atmungsaktiven, dünnen Haaren, wodurch die Sommerhitze in den Heimatländern erträglich wird. Im Winter bekommen sie ihre Langhaarschicht, die sich wie ein wärmendes Vlies um sie legt. Diese Eigenschaften spiegelt auch die Wolle wieder, die bei Merinobekleidung zum Einsatz kommt.
Merinowolle wird bei Funktionskleidung meist in allen Bekleidungsschichten genutzt; egal ob bei Skiunterwäsche, Midlayern wie Fleecejacken oder Hardshelljacken, die innen mit Merinowolle beschichtet sind. Meist wird Merinowolle mit Kunstfasern gemischt, um ein angenehmes Tragegefühl auf der Haut zu erlangen.
Bei uns tragen nur wir Eltern aktuell Merino Produkte der Marke Smartwool und Mons Royale, da wir hier sicher gehen können, dass die Produkte nachhaltig produziert werden und die relevanten Siegel und Zertifikate von ZQ und MAPP haben. Ich habe einige Smartwool Shirts im Sortiment, da mir nicht nur die Designs gut gefallen, sondern eben auch die Funktionalität. Mein absoluter Favorit ist dabei das Camping with Friends Shirt, das Motor Bear Shirt und das Bear Camp Shirt. Meine bessere Hälfte hat während ihrer Zeit in Australien das Label Mons Royale lieben gelernt und schwört für den Winter auf die Skiunterwäsche Cascade Flex 200 (dass es die auch in coolen Farben und Mustern gibt, hilft :-)). Auch die Ski und Snowboardsocken liebt sie! Und abgerundet wird das Outfit noch von einem Neckwarmer, der Sommer wie Winter bei unseren Outdoor Abenteuern zum Einsatz kommt.
Vorteile von Merino-Kleidung
- Natürliche Thermoregulation
- Wärmt bei Kälte und kühlt bei Hitze
- Hohe Temperaturbeständigkeit
- UV Schutz
- Antibakteriell
- Kratzt nicht
- Transportiert Feuchtigkeit
Nachhaltigkeit/Tierschutz: Bei der Herkunft der Wolle, sollte man auf den Tierschutz achten. Speziell in Australien wird noch das schmerzhafte Mulesing-Verfahren eingesetzt, wo überschüssige Haut am Hinterteil der Schafe entfernt wird, um so das Einnisten von Fliegenlarven zu vermeiden. Daher achtet beim Kauf von Merino Produkten darauf, woher die Wolle stammt. Eine Hilfestellung bietet hier das ZQUE Siegel oder das MAPP Zertifikat der neuseeländischen Merinoindustrie.
Wolldecken aus Alpaka – oder Merinowolle
Zwar kein Gewand, aber dennoch eine solide Anschaffung ist eine Wolldecke aus Alpaka und Merinowolle. Die Vorzüge der Materialien habt ihr ja bereits beim Gewand. Zusätzlich ist eine der Besonderheiten von Wolle, dass sie auch im nassen Zustand wärmen kann. Immer mehr Outdoor- Enthusiasten, Bushcrafter, nehmen statt eines Schlafsackes eine Wolldecke mit, quasi “Back to the roots”. Denkt nur einmal an alte Fotos von Bergsteigern, da denkt sich doch jeder “ist dem nicht kalt mit diesen kurzen Lederhosen und den langen Socken?”, Wolle wärmt, und Alpaka sowie Merino ist auch noch angenehm zu tragen. Einen Anbieter solcher Decken mit entsprechender Zertifizierungen findet ihr HIER.
