Worauf wird oft bei der Vorsorge vergessen?
Wenn der Strom wirklich mal für längere Zeit ausfällt oder auch das tägliche Leben aufgrund von anderen Vorkommnissen eingeschränkt wird, dann macht es Sinn, zuhause vorbereitet zu sein. Egal ob bei einem Blackout, in einer drohenden Kriegssituation oder eben auch durch Naturkatastrophen, ist es gut, einen Notvorrat zuhause zu haben.
Im ersten Schritt denken die meisten Menschen beim Wort Krisenvorsorge an Vorräte, im speziellen an Lebensmittel, Getränke oder Medikamente. Soweit so gut aber zusätzlich zu den offensichtlichen Dingen, wird dabei oft auf andere wesentliche Dinge vergessen.
Als erster Gedanke fallen mir hier die Kleinsten unserer Gesellschaft ein! Was brauchen meine Kinder, um gut durch eine Krise zu kommen? Hat ein länger anhaltender Stromausfall Einfluss auf meine Kinder? Wenn man im eigenen Haushalt ist, sind meist ausreichend Spielsachen, Bücher und Kuscheltiere vorhanden. Trotzdem sollte man dies bei der Planung nicht außer acht lassen. Wir sind alle Anfänger in Krisenfällen, die unser gesellschaftliches Leben weitgehend lahmlegen. Darum umso wichtiger, sich in diese Situation hineinzufühlen. Kinder verstehen die Welt anders als wir. Viele der Abläufe können sie nicht begreifen, so auch wenn man ihnen sagt, dass ein Black Out ist. Gesetzt dem Fall man versteht selbst die Reichweite eines solchen Ereignisses, ist es kaum möglich, dies einem Kleinkind beizubringen.
Einige, auch wir, haben bereits einen ersten Vorgeschmack erhalten, eine Absonderung aufgrund eines positiven Covid Tests. Unsere 5-Jährige hat bereits am zweiten Tag gefragt, wie es ihren Freunden wohl geht, und auch wenn sie dann 2 oder 3 Tage nicht mehr gefragt hat, merkte man, dass sie das beschäftigt.
Nun hat man bei einer schlichten Absonderung noch die Möglichkeit zu (Video)telefonieren und beim großen Lieferdiensten mit „next day delivery“ Unterhaltungsprogramm zu organisieren. Bei einem längerfristigen Stromausfall, gibt es diese Möglichkeit nicht. Darum am besten bereits jetzt anfangen, Kontakte aktiv zu pflegen und Krisennetzwerke aufzubauen. Habt keine Angst davor dieses Thema auch mit den Eltern der Freunde eurer Kinder anzusprechen.
Es muss ja nichts passieren, im Krisenfall ist es trotzdem besser darauf vorbereitet zu sein!
Neben einem großflächigen Stromausfall, gibt es jedoch noch andere Krisen. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie gut es uns eigentlich die letzten Jahre und Jahrzehnte ging! Dinge die selbstverständlich waren, wurden plötzlich wieder geschätzt. Der Bauer um die Ecke, der Wochenmarkt im Ort, der eigene Garten oder sogar der Balkon wurden zur Nahrungsquelle für Leib und Seele. Nach dem zweiten Lockdown kamen bereits erschreckende Meldungen aus Krankenhäusern von Suizidversuchen und vermehrte Angstzustände. Und die obwohl es uns ja „nur“ an sozialem Kontakt gefehlt hat.
Ebenso kann der plötzliche Jobverlust oder Tod eines nahestehenden Menschen eine Krise auslösen.
Deswegen ist ein weiterer, wichtiger Teil der Krisenvorsorge, sich geistig und körperlich zu stärken. Abhängigkeiten lösen, Gutes verstärken, Positives zu sich holen und regelmäßig in die frische Luft zu gehen. In den nächsten Wochen werde ich mich speziell mit den Themen körperliche und mentale Fitness auseinander setzen und wie ihr dies in eure Krisenvorsorge einbauen könnt.
Fallen euch noch andere Punkte ein, die oft vergessen werden bei der Krisenvorsorge?
Ich freue mich über euer Feedback,
euer PrepPapa Michi